Der Workshop in Indersdorf mit Asylbewerbern ist vorbei. Viel, viel gelacht habe wir gemeinsam, sprachlich war es nicht immer einfach, aber lässt sich Theater auf Sprache reduzieren? Die winzigen Theaterstücke, die entstanden, haben den Zuschauern Spaß gemacht, den Akteuren sowieso.
So möchte ich lieber Jutta Sylvester-Diehl zu Wort kommen lassen, die in den Dachauer Nachrichten über den Workshop berichtet:
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Projekt „Bauchladen-Theater" schafft Begegnung
Schon beim Fest mit Asylsuchenden, Engagierten und Interessierten im Dezember 2013 hatte Martin Hinder aus Bergkirchen mit seinem Bauchladentheater begeisterte Zuschauer gefunden.
Das „Gespenstergeschichtchen" fand zwar in einem kleinen Kästchen statt, hatte aber eine große Wirkung: Asylsuchende lernten durch die Vorbereitung in den ehrenamtlichen Sprachkursen einige Worte Deutsch und Indersdorfer hörten „Woloff", einen der afrikanischen Dialekte, Englisch und Französisch. Dieser Sprachunterricht war spielerisch verpackt in ein Theaterstück mit Gespenstern aus geknoteten Stofftaschentüchern, spontan begleitet vom Trommeln unserer Gäste. So bot Martin Hinder ein weiteres Projekt an: Am Freitag, dem 24. Januar 2014, konnten er, Jutta Lechtenberg-Diehl und Ernestine Junghans vom Helferkreis Asyl in die Räume der freien evangelischen Gemeinde zu einigen Stunden guter Begegnung einladen. Bettina Enz und Georg Kranner ermöglichten es durch einen Fahrdienst, dass auch in Ainhofen untergebrachte Asylsuchende teilnehmen konnten. Agnes Brandl-Fingerhut und Daniela Schindlbeck begleiteten tatkräftig die „Arbeit". Indersdorfer und afrikanisch stämmige Kinder waren genauso begeistert bei der Sache wie ihre neuen erwachsenen Freunde aus der Fremde. Zunächst entwickelten sich Kartons zu kleinen Bühnen, und dann wurde aus „Müll" Requisiten fantasievoller Geschichten. Da gab es dann eine Gruppe von afrikanischen Fischern, die auszogen, einen großen Fang zu machen. Deborah erzählte von einem Fisch im Schneewinter, einem anderen im Sonnensommer, und wie beide schließlich über den großen Ozean zueinander fanden. Omar, Fini, Ruth und ihre Klassenkameradin Debora aus Nigeria hatten kleine Igel, denen der Elefant die Äpfel nahm; aber die Geschichte ging gut aus: Am Ende teilten sie die Äpfel. Einen vorläufigen Höhepunkt fand das Projekt in der Präsentation beim AfrikaFest am darauffolgenden Sonntag: Nicht alle Akteure trauten sich ihr Stück vorzuführen, oder sie „mussten" Fußball spielen, aber alle Arbeiten wurden mit Beifall gewürdigt.
Der Dank der Teilnehmenden gilt insbesondere Martin Hinder, der ein weiteres Mal in Beziehungen investiert hat und das gute Miteinander gerne unterstützt.
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Von meiner Seite aus auch noch einmal vielen Dank an die vielen Helfer, die mich beim Projekt unterstützten. Ich habe großen Respekt davor, wie die Indersdorfer die Asylsuchenden bei sich aufgenommen haben und aufnehmen.
Den Artikel "Projekt BauchLaden-Theater schafft Begegnung" kann man hier als PDF herunterladen.
Sonntag, 9. Februar 2014
Projekt „Bauchladen-Theater" schafft Begegnung | Workshop in Indersdorf erfolgreich beendet!
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